Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Argentinien. Umfragen sehen Amtsinhaberin vorn
Johannes Schulten
Es war wohl der letzte Beweis, daß sich der Wind in Argentinien gedreht hat. Einige Tage vor der Präsidentschaftswahl am Sonntag besuchte Amtsinhaberin Cristina Fernández de Kirchner die Hauptgeschäftsstelle der vier großen Agrarlobbyverbände. Diese hatten 2008 und 2009 das Land mit Massenprotesten und Straßenblockaden lahmgelegt, um die Erhöhung der Steuern auf Sojaexporte zu verhindern. Die Regierung stürzte damals in ihre bis dahin schwerste politische Krise. Beim Treffen am Montag war von all dem nichts zu hören. Die Vertreter der Sojaexporteure sprachen sogar vom Beginn einer »neuen Etappe«.